Im Rahmen der neuen Verbindung zwischen Marly und Matran überquert die geplante Hauterive-Brücke ein besonders sensibles Gebiet: die ehemalige Deponie La Pila, ein Altlastenstandort. Einer der Brückenpfeiler muss aus statischen Gründen innerhalb dieses Deponiekörpers errichtet werden. Die komplexen Anforderungen an Tragfähigkeit, Sicherheit und Umweltverträglichkeit erforderten spezialisierte technische Abklärungen, die durch die GEOTEST AG durchgeführt wurden.

Die GEOTEST brachte in diesem Projekt ihre langjährige Erfahrung in den Bereichen Geotechnik, Altlastenmanagement und Umweltgeologie ein. Im Fokus standen insbesondere: 

 

 

  • Baugrunduntersuchungen zur Tragfähigkeit und Setzungsprognose im Deponiekörper 

  • Altlastenbeurteilung hinsichtlich Schadstoffverbreitung, Durchlässigkeit und Eingriffsrisiken 

  • Hydrogeologische Studien, um Auswirkungen des Brückenpfeilers auf den Grundwasserabfluss zu beurteilen 

  • Entwicklung einer standortspezifischen Gründungslösung, die Sicherheit und Sanierbarkeit verbindet 

Die geplante Verbindungsstrasse (rot) führt direkt über den Deponiekörper (gelb). Die Pfeiler P6 und P5 stehen ganz und teilweise im belasteten Standort.

Die geplante Verbindungsstrasse (rot) führt direkt über den Deponiekörper (gelb). Die Pfeiler P6 und P5 stehen ganz und teilweise im belasteten Standort.


 

Der Schnitt zeigt die Verteilung der Belastung und die unterschiedliche Materialklassen, welche die Pfeiler P5 und P6 durchdringen würden.

Der Schnitt zeigt die Verteilung der Belastung und die unterschiedliche Materialklassen, welche die Pfeiler P5 und P6 durchdringen würden.

Die Untersuchungen erfolgten in enger Abstimmung mit den kantonalen Fachstellen für Umwelt und Tiefbau. 

Die Deponie war von 1952 bis 1973 in Betrieb, heute ist sie bewachsen.

Die Deponie war von 1952 bis 1973 in Betrieb, heute ist sie bewachsen.

Der Standort wird von der Saane umflossen und ist im Abstrombereich durch eine Spundwand abgesichert.

Der Standort wird von der Saane umflossen und ist im Abstrombereich durch eine Spundwand abgesichert.

Die auf den Analysen von GEOTEST basierende Lösung ermöglicht den Bau des Pfeilers ohne negative Auswirkungen auf die spätere Deponiesanierung. Zentrale Elemente dieser Lösung sind: 
 

  • Eine spezielle Tiefgründung, welch die Ausbreitung von kontaminiertem Sickerwasser in sauberes Material verhindert 

  • Technische Vorkehrungen, die auch während und nach dem Brückenbau den Zugang zur Deponie für Sanierungsmassnahmen ermöglichen 

  • Eine dauerhafte Abdichtung und Sicherung des Fundaments gegen potenzielle Schadstoffpfade 


Diese Lösung berücksichtigt sowohl die langfristige Stabilität der Brücke als auch die Anforderungen an eine spätere umweltrechtlich korrekte Sanierung der Deponie. 
 

Eine Teilsanierung der Deponie La Pila hat der Kanton Freiburg bereits bewilligt. Der Bau der Verbindung Marly-Matran darf diese Sanierung nicht behindern. 
 

Die Leistungen der GEOTEST in diesem Projekt verdeutlichen die Bedeutung interdisziplinärer Expertisen, wenn Infrastrukturbauten mit belasteten Standorten in Berührung kommen. Die Kombination aus geotechnischem Know-how, Umweltgeologie und praktikabler Ingenieurlösung war entscheidend, um die Planungsziele ohne ökologische Kompromisse zu erreichen. 
 

GEOTEST übernahm neben den technischen Abklärungen auch die Risikoabschätzung, die Entwicklung einer tragfähigen Gründungslösung sowie die fachliche Begleitung der Planungsteams. Das Resultat ist ein integratives Konzept, das sowohl den statischen Erfordernissen des Brückenbaus als auch den umweltrechtlichen Rahmenbedingungen für eine spätere Deponiesanierung Rechnung trägt. 
 

So gelang es, einen zentralen Zielkonflikt zwischen Infrastrukturentwicklung und Altlastenschutz technisch fundiert und zukunftssicher zu lösen. 

Referenzen

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