Das kleine Rinnsal des Schmittegrabens in Eggiwil und seine Nebenrinne, der Holzbach wirken auf den ersten Blick nicht besonders gefährlich. Die Gefahrenkarte weist für das Quartier jedoch eine erhebliche Gefährdung aus. Ein lokales Unternehmen am Wasser will seinen Standort erweitern und hat deshalb die GEOTEST AG gebeten, die Gefährdungssituation zu überprüfen. Die daraus entstandene Studie kam im Jahr 2021 zum Schluss, dass bei Hochwasser tatsächlich eine Gefährdungssituation vorhanden ist.

Tieferlegung des Bachbetts

Einfache Massnahmen, wie beispielsweise Ablenkmauern auf den bestehenden Parzellen, können die Situation im Quartier Holzmatt nicht genügend entspannen. Die GEOTEST erarbeitete daher für die zuständige Schwellenkorporation Eggiwil bis im Januar 2022 ein Vorprojekt mit mehreren Varianten. Dabei zeigte sich eine Tieferlegung des Bachs auf einer Länge von 160 Metern als besonders zweckmässig. Sie hat den Vorteil, dass das Wasser so mehr Platz unter den vielen Brücken erhält und besser abfliessen kann.

Lageplan Gewässer in Eggiwil

Der Holzbach (2) fliesst unterirdisch in den Schmittegraben (1). Dieser wiederum mündet in die Emme (3).

Der Holzbach wird tiefer gelegt.

Mit der Tieferlegung des Bachbetts sinkt die Überflutungsgefahr im Quartier Holzmatt.

Kombiniert wird diese Tieferlegung mit drei weiteren Massnahmen: Der Installation zweier Schwemmholzrechen, dem Neubau zweier Brücken und dem Abriss von drei alten Gebäuden, welche zu nah an und teils sogar auf dem Bach standen.

Drei Gebäude wurden bereits abgerissen.

Die drei Gebäude wurden bereits abgerissen.


Besserer Durchgang für Fische

Die Folgen dieser Massnahmen sind nicht nur ein geringeres Hochwasserrisiko, sondern auch eine ökologische Aufwertung der Gewässer. Durch die Offenlegung des 40 Meter langen, gedeckten Abschnittes des Schmittegrabens erhält das Wasser mehr Platz. Ausserdem entsteht durch den Abbruch der alten Betonschwellen eine bessere Durchgängigkeit für Fische bei der Einmündung in die Emme.

Die Mündung des Holzbachs in die Emme ist nun fischgängig.

Die Einmündung des Schmittegrabens in die Emme wurde neugestaltet.


Baubeginn
Im Februar 2022 konkretisierte sich das Bauprojekt, in Absprache mit den Grundeigentümern und Fachstellen. Im Dezember 2023 erteilte der Kanton Bern die Baubewilligung und ab März 2025 begannen die Bauarbeiten unter der Bauleitung der GEOTEST.

Der grösste Teil der Arbeiten wird voraussichtlich im Herbst 2025 abgeschlossen sein. So ist das Quartier Holzmatt in Eggiwil gegen Hochwasser gewappnet und die Lage wird für die Anrainer deutlich sicherer.

Referenzen

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